Lovis Corinth liebte seine Familie und seine Freunde. Er wählte sie gern als Motiv für seine ausdrucksstarken Werke aus. Vor allem seine Frau Charlotte bildete er mit Vergnügen in allerlei Situationen ab – nach einer Kostümfeier, an ihrem Frisiertisch, nicht selten halb entblößt oder, wie bei unserem heutigen Gemälde, bei der Morgentoilette. In einem fiktiven Interview versuchen wir mehr über Charlottes Gefühlswelt herauszufinden. Wie fühlt sich diese Frau in der Rolle der Dargestellten? Wir wollen es wissen!

 

Kurzbiographie Lovis Corinth:

Lovis Corinth wird als Franz Heinrich Louis Corinth 1858 in Ostpreußen geboren. Er widmet sich früh der Malerei und wird von seinem Vater gefördert. Zunächst studiert er die klassische Aktmalerei in Paris, in den nachfolgenden Jahren bildet er jedoch einen einzigartigen künstlerischen Stil zwischen Impressionismus und Expressionismus aus. Seine Frau Charlotte Corinth lernt er 1901 in seiner »Malschule für Weiber« kennen. Wenig später tritt er in die Berliner Secession ein und kann bald durch die Einnahmen aus seiner Kunst mit seiner Familie ein gutes Leben führen. Es folgen ein Schlaganfall und der Umzug von Berlin nach Bayern, wo Corinth zahlreiche Bilder des Walchensees produziert. Corinth verstirbt 1925 an einer Lungenentzündung. Er war charakterlich wie künstlerisch eine herausragende Persönlichkeit, ebenso wie die Frau an seiner Seite. Charlotte widmet ihre verbleibende Lebenszeit der Zusammenstellung und Konservierung des Lebenswerks ihres Mannes und ihrer eigenen Kunst.

Quellennachweise:

Titelbild: Lovis Corinth, Matinée, 1905, Öl auf Leinwand, 75 cm x 62 cm, Saarlandmuseum – Moderne Galerie Saarbrücken, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz

Portrait Künstler: Urheber unbekannt, Lovis Corinth, 1887; Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/Datei:Lovis_Corinth_1887.jpg; Lizenz: gemeinfrei; Stand: 30.6.2020

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